Acht-Millionen-Baustelle in Roding

Die Ruhe nach der letzten Baustelle währte nur wenige Jahre.

Jetzt rücken die Handwerker und Baumaschinen erneut an: Knapp acht Millionen Euro werden in die Sanierung der Turnhalle der Konrad-Adenauer-Realschule Roding und das Schulbad darunter gesteckt.

Eine Sportstätte, die viele nutzen

Reden vorweg, Weißwürste hinterher: Es ist am Donnerstagvormittag ein besonderer Anlass gewesen für eine Reihe von Ansprachen in der Aula der Staatlichen Realschule. Landrat Franz Löffler sagt in seiner Rede, dass von der Sanierung neben der Realschul-Einrichtung auch die Grund- und Mittelschule profitieren. Denn Realschule und Volksschule nutzen Bad wie Einfachturnhalle etwa zu gleichen Teilen. Das sind über 1 300 Schüler. Zudem fahren Nachbarschulen an, um im Bad Schwimmunterricht zu erteilen. Außerhalb der Schulzeiten wiederum ertüchtigen sich dort Vereine und Privatpersonen. Löffler unterstreicht den Stellenwert der Konrad-Adenauer-Realschule Roding, in jüngerer Vergangenheit für elf Millionen Euro modernisiert. Sie sei eine von fünf Realschulen im Landkreis, sie zähle 670 Kinder in 28 Klassen und weise eine stabile Entwicklung bei den Schülerzahlen vor. Die bevorstehende Sanierung nennt der Landkreischef Teil der Bildungsoffensive des Landkreises Cham. In den nächsten Jahren komme noch die Realschule Bad Kötzting an die Reihe, außerdem die Berufsschule Furth im Wald. 60 Jahre schon hat das Bauwerk mit Turnhalle und Bad hinter sich. Kein Wunder, dass die Technik des Bades öfters streikte und längere Schließungen wegen Reparaturen die Folge waren. Der Landkreis habe sich für eine Sanierung entschlossen, die deutlich wirtschaftlicher als ein vergleichbarer Neubau komme. Ein Wermutstropfen: Eine Sanierung vor fünf Jahren hätte man noch um die Hälfte der Kosten bekommen. Doch die laufende Entscheidungsfindung rund um ein Ganzjahresbad in Roding verzögerte das Projekt.

"Jeder Fünfte kann nicht schwimmen"

"Zum Bildungsstandort Landkreis Cham kann man nur gratulieren", hebt Regierungsvizepräsident Florian Luderschmid hervor. Bei der Schwimmfähigkeit sei die Quote auf 80 Prozent gesunken, 20 Prozent können nicht schwimmen. Der Freistaat sei deswegen dahinter, die Voraussetzungen für Schwimmunterricht zu schaffen. "Wir ziehen das jetzt gemeinsam durch", ermuntert Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedl, die ebenfalls feststellt, dass auch die aktuell laufende Sanierung des Rodinger Freibades Platschare wohl um die Hälfte billiger gekommen wäre, hätte sie früher begonnen werden können. Jedenfalls freue sie sich über den nun erfolgten Startschuss sehr. Direktor Alexander Peintinger hatte zuletzt persönlich Schwimmunterricht erteilt. Er selbst und seine Kinder hätten es im Regenfluss gelernt. Schwimmen lernen, das sei Elternsache, weist er auf die Verantwortung der Väter und Mütter hin. Damit ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnen könne, sei es wichtig, in die Fitness zu investieren. "Jede Stunde, die man mit Sport verbringt, ist eine gewonnene Stunde." Der Geschäftsführer der Raith Architekten GmbH, Norbert Raith, bestätigt dem Bauherrn, dass die Sanierung anstelle eines Neubaues im Sinne der Nachhaltigkeit richtig getroffen sei. Auch die Holzfassade weise in diese Richtung. Selbstredend die Vorgabe, barrierefrei zu sanieren und auch einen Aufzug einzubauen. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage installiert.

Info

Die Sanierung von Turnhalle und Hallenbad wird rund 7,9 Millionen Euro kosten. Der Landkreis Cham übernimmt 2,8 Millionen Euro, an staatlicher Förderung kommt als Baukostenzuschuss ein Betrag von 3,4 Millionen Euro. Energetische Förderung: weitere 1,8 Millionen Euro. Fertigstellung im Sommer 2025. (Quelle: Chamer Zeitung vom 27.07.2023)

 

Spatenstich in Roding: Landkreis saniert Hallenbad und Turnhalle für acht Millionen Euro

 

Der Landkreis will den Schulstandort Roding weiter stärken: Nachdem die Konrad-Adenauer-Realschule in den vergangenen Jahren für rund elf Millionen Euro saniert und erweitert worden ist, werden nun das marode Hallenbad und die darüber liegende Turnhalle erneuert. Beim Spatenstich am Donnerstagvormittag mit Vertretern aus Politik, der Bauunternehmen sowie der Schulfamilie stellte Architekt Norbert Raith die Details vor.

Als Bauherr begrüßte Landrat Franz Löffler alle Gäste, besonders Regierungsvizepräsident Florian Luderschmid, der nach dem Spatenstich für die Sanierung des Robert-Schuman-Gymnasiums am Mittwoch erneut in die Region kam. Von der Erneuerung würde neben der Realschule auch die Grund- und Mittelschule Roding profitieren, die Bad und Halle etwa zu gleichen Teilen nutzen, so Löffler. Insgesamt kommen die Sportstätten knapp 1400 Schülern zugute.

A und O: Schwimmen lernen

Ferner nutzen einige Schulen aus den Nachbargemeinden das Kreishallenbad für den Schwimmunterricht. Da der Anteil an Nichtschwimmern unter Kindern steige, forderte er ein Umdenken in der Gesellschaft. Der Staat stelle die Einrichtungen zur Verfügung, doch jeder selbst müsse seinen Beitrag leisten und etwas für die eigene Gesundheit tun. Mit den erneuerten Sportstätten biete der Landkreis künftig einen „Raum für aktive Bewegung“, sagte Löffler. Schließlich sei Bewegung gerade in Zeiten des ständigen Lebens mit Computer und Smartphone wichtig.

Die Sanierung des Hallenbads und der Turnhalle ist laut Löffler eingebunden in die Bildungsoffensive des Landkreises. Man habe bereits viel Geld in die Berufsschule, FOSBOS, die Gymnasien und die Realschulen investiert. Demnächst sei die Realschule in Bad Kötzting an der Reihe. Dann, so Löffler, werde der Landkreis die Erneuerungen seiner vier Realschulen abgeschlossen haben.

In Roding markiere der lang ersehnte Spatenstich den letzten Meilenstein bei Sanierung, Umbau und Erweiterung der Schule. Da das Gebäude vor 60 Jahren errichtet worden ist, sei die Maßnahme „längst überfällig“, zumal die Technik im Bad zuletzt immer häufiger ausgefallen war und kostenintensive Reparaturen nach sich zog. „Der Landkreis hat sich für eine Sanierung entschieden, da diese deutlich wirtschaftlicher als ein vergleichbarer Neubau ist“, erklärte er.

Die Entscheidung sei eng mit der Stadt abgestimmt. Der Landkreis, betonte Löffler, habe sich immer zur Aufgabe in Roding bekannt – auch während der Debatte um ein mögliches Ganzjahresbad. Dann ging er auf die besonderen Akzente der Planung ein. Demnach wird das Gebäude komplett barrierefrei und die Außenfassade aus Holz gestaltet. Vorgesehen sind eine moderne Gebäudeautomation und eine PV-Anlage mit 90 kWp. Das Bad erhält eine neue Technik. Neu hinzu kommt ein kleiner Außengeräteraum. „Die Baupreise sind war erheblich gestiegen, das aktuelle Konzept ist jedoch bezahlbar“, so Löffler. Insgesamt kostet die Maßnahme 7,9 Millionen Euro, wobei der Landkreis dank hoher Förderungen nur 2,8 Millionen Eigenanteil schultern muss. Die Bauzeit beträgt zwei Jahre.

„Ein Tag der großen Freude“

Den Mut des Landkreises, so viele Projekte anzupacken, lobte Regierungsvizepräsident Luderschmid. Der Bildungsstandort Cham sei gerüstet für die Zukunft. Auch er sorgt sich um die Schwimmfähigkeit der Kinder. Früher konnten zehn Prozent nicht schwimmen, heute sind es schon 20 Prozent. Dabei gehe es auch darum, Leben zu retten. Außerdem kündigte der Redner an, dass die Fördersummen für Sportstätten erhöht werden sollen. Luderschmid wünschte der Baumaßnahme einen guten Verlauf, „damit bald alle wieder ins Nass springen können.“

Von einem „Tag der großen Freude“, sprach Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedl. Nach vielen Jahren der Planung stehe nun fest, dass die Stadt das Freibad und der Landkreis das Hallenbad saniert. Sie dankte dem Landrat für die guten Gespräche und die Zusammenarbeit sowie der Bundeswehr dafür, dass deren Sporthalle während der Bauphase genutzt werden kann. Das Bad sei nicht nur für die Schulen, sondern auch für die Vereine wie der Wasserwacht sehr wichtig, betonte Riedl.

Schulleiter Alexander Peintinger appellierte an die Eltern, ihren Kindern das Schwimmen zu lernen. Zudem zitierte er Winston Churchill, der sagte: „Keine Stunde, die man im Sport verbringt, ist verloren.“ Der Direktor ging sogar noch einen Schritt weiter: „Jede Stunde, die man im Sport verbringt, ist eine gewonnen Stunde.“ Er freue sich, die Gäste möglichst bald zur Einweihung der Schwimm- und Turnhalle begrüßen zu können.

Das Gebäude zu sanieren, sei die richtige Entscheidung, meinte Architekt Norbert Raith vom gleichnamigen Büro aus Kelheim. Ein ähnliches Projekt habe man bereits in Riedenburg umgesetzt. Neben der Barrierefreiheit mit Aufzug, behindertengerechten Toiletten und Umkleiden liegt laut Raith auch ein Schwerpunkt auf dem Thema Nachhaltigkeit. Rechnung getragen wird damit unter anderem mit einer hinterlüfteten und gedämmten Holzfassade. (Quelle: Bayerwaldecho vom 27.07.2023)

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