Der Wald soll dem Klima trotzen

Forstbetrieb Roding setzt auf Vielfalt – Realschule hilft beim Pflanzen neuer Bäume

Die Frühjahrspflanzung im Bodenwöhrer Staatsforst ist im vollen Gange. Knapp 23000 junge Bäume werden im Revier Bodenwöhr für den Wald der Zukunft gepflanzt.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben, die unsere Forstwirte jedes Jahr mit großem Einsatz meistern“, findet Dominik Schwarz, Leiter des Forstbetriebs Roding. „Beim Abladen der schier nicht enden wollenden Menge an kleinen Bäumen erschreckt man sich zunächst“, stellte Revierleiter Siegfried Gschmack fest – alle für den Umbau des Waldes zum klimastabilen Mischwald. Dabei werden klimaempfindliche Nadelwälder in widerstandsfähige Mischwälder umgewandelt. Ziel sind stabile und strukturreiche Mischwälder, die zu mindestens 30 Prozent aus Laubbäumen oder Tannen, also mindestens vier verschiedenen Baumarten bestehen.

Von der Anlieferung bis zur Pflanzung gibt es einiges zu beachten: Schon beim Abladen auf dem Einschlagsplatz, dort werden die Bäumchen gelagert, bevor sie in den Boden kommen, werden die Pflanzen auf die Beschaffenheit der Wurzeln, der Knospen und auf ihren Gesundheitszustand überprüft. Nur gute Ware darf in den Boden, da die kleinen Bäume noch mit vielen Gefahren zu kämpfen haben. Widrigkeiten wie Hitze, Trockenheit, Schnee und Wildverbiss machen den Bäumchen in den ersten Jahren zu schaffen, bis sie richtig angewachsen sind. Bei der Pflanzung werden schadhafte Pflanzen sofort aussortiert. Die Pflanze darf nicht zu tief, aber auch nicht zu hoch in den Boden gesetzt werden, da sonst der Wurzelballen schnell austrocknen kann. Die Wurzeln dürfen nicht zu lang sein und müssen durch einen Wurzelschnitt mit einer sauberen Schere eingekürzt werden. Das Pflanzwerkzeug wird auf die Beschaffenheit des Bodens und der Baumwurzel speziell ausgewählt. Nach der Pflanzung werden die Bäume in den nächsten Jahren intensiv durch Försterinnen und Förster und Forstwirte betreut. Vom Ausmähen, sprich dem Befreien der Pflanzen von Brombeeren und Farn bis gegebenenfalls zum Schutz vor Verbiss durch Rehe reichen die Arbeiten. Sonja Zierer – Lehrerin an der Realschule Roding – hat beim Forstbetrieb Roding angefragt, ob es nicht möglich sei, einen Lern-Wandertag zum Thema Pflanzung von Bäumen und nachhaltige Waldbewirtschaftung für die 5. Klassen zu organisieren. Das stieß beim Forstbetrieb sofort auf offene Ohren. Schnell wurde ein Termin und ein perfekter Ort für die Aktion im Forstrevier Bodenwöhr gefunden.

Mehr als 120 Schüler durften am Dienstag und Mittwoch mit den Forstwirten, Wilfried Straub, Ulrich Gleixner und Markus Glück sowie Forstwirtschaftsmeister Florian Bösl, Revierleiter Siegfried Gschmack und Praktikant Julian Lotter Bäume pflanzen. Dabei konnte jede Schülerin bzw. jeder Schüler den eigens gepflanzten Baum mit einem Bambusstock markieren, sodass er in den nächsten Jahren auch wieder aufgefunden und seine Entwicklung beobachtet werden kann. Die Kinder halfen tatkräftig mit und hatten sichtlich Spaß. Der zuständige Förster vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Jörg Maderer, vermittelte anhand des „Mischwaldspiels“ mit seinen Kollegen spielerisch noch weiteres Wissen über den Wald und vor allem die Vorzüge eines widerstandsfähigen aus vielen Baumarten bestehenden Mischwaldes im Klimawandel. Regina Härtl, Abteilungsleiterin Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf, fasste zusammen: „Eine sehr gelungene Aktion, viele Schüler haben ihren ersten Baum im Leben gepflanzt und konnten dabei ein Gefühl für diese anspruchsvolle und sehr wichtige Arbeit entwickeln. Diese Bäume haben jetzt Zeit anzuwachsen und zu gedeihen, und wer weiß, vielleicht stattet der eine oder andere Schüler seinem Baum bald wieder einen Besuch ab“. Sonja Zierer dankte dem Forstbetrieb Roding und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für den spannenden und wissensreichen Tag: „Die Kinder durften nicht nur mit ihren eigenen Händen ihren eigenen Baum pflanzen, sie konnten auch spielerisch neues Wissen zum Wald und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung erlangen. Wir kommen gerne wieder!“

(Quelle: Bayerwaldecho vom 24.03.2023)

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